Die ev. Christuskirche (ev. Thomaskirchengemeinde) wurde im Jahr 1952-1954 nach den Plänen des Architekten Otto Bartning erbaut und steht seit 2008 unter Denkmalschutz. Otto Bartning ist bekannt für seine evangelischen Kirchenbauten, bei denen er schon in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts Kirche und Gemeinderäume miteinander verband.
Räume
Anlässlich der Erneuerung der Kirchenorgel sollten die in die Kirche integrierten Gemeinderäume und Teile des Kirchenraumes modernisiert werden, um diese technisch sowie gestalterisch auf einen aktuellen, zeitgemäßen und auch zukunftsorientierten Stand zu bringen. Über den Auftrag für die Modernisierung der Christus-Kirche in Bonn Plittersdorf haben wir uns gefreut – eine spannende und inspirierende Aufgabe.
Für Interessierte gibt es auf Wikipedia eine ausführliche Beschreibung der neuen Winterhalter Orgel.
AW Innenarchitektur wurde mit der Entwicklung und Ausarbeitung eines durchgängigen Konzeptes beauftragt. Geplant wurden Haupteingangsbereich mit Flur, Seiteneingänge, Kirchenraum mit Treppe zur Empore/Orgel, Säle zu beiden Seiten des Kirchenraumes, Empore mit neuer Orgel. Die Planung fand in enger Absprache mit der Unteren Denkmalbehörde der Bundesstadt Bonn statt.
Beleuchtung
In allen Räumen wurden die bisherigen Lichtquellen durch Beleuchtung in zeitgemäßem Design, moderne Leuchtmittel und aktuelle Möglichkeiten der Steuerung ersetzt. Die Helligkeit kann nun variabel auf unterschiedliche Veranstaltungen wie Café, Lesungen, Besprechungen, Versammlungen, Chorproben usw. abgestimmt werden.
vorher / nachher Besprechungsraum
Akustik
In den vorderen Räumen wurde die Akustik sowohl für Gespräche als auch die musikalischen Klänge von Flügel und Chor optimiert.
Zu diesem Zweck wurde die Decke mit einem schallabsorbierenden Material abgehängt. So konnte auch die Verkabelung oberhalb der Decke verlegt und die Leuchtenanordnung verändert werden.
Empore
Um die neue Orgel platzieren zu können musste die Empore entkernt und umgestaltet werden. Sie wurde freigeräumt und mittlerweile überflüssige Podeste entfernt.
Da für die neue Orgel die vorgelagerten und im Geländer integrierten Orgelelemente nicht mehr benötigt werden, wurden hier neue Geländersegmente eingepasst. Der Boden erhielt einen natürlichen Linoleum-Belag, der dem Zeitgeist der 50er Jahre, aber auch dem heutigen entspricht. Historische Pendelleuchten blieben erhalten und sind mit neuen Leuchtmitteln bestückt worden. Die Bestuhlung ist einheitlich erneuert worden und so auch austauschbar.
Kirchenraum
Im Kirchenraum wurden die Holzflächen der Trennwände und das Parkett komplett überarbeitet und der allgemeinen Farbgebung angepasst. Ebenso sind alle Türen aufgefrischt worden.
Möblierung
Die vorhandene Bestuhlung war zu schwer und ist durch leichtere und besser stapelbar Stühle mit Stahlrohrgestell ersetzt. Die vorhandenen Tische erfüllen weiterhin ihren Zweck, daher wurden nur die Platten ausgetauscht und das Gestell neu pulverbeschichtet. So bleibt trotz neuer Optik die gewohnte Funktion erhalten.
Die Räume wurden mit mehr und besser nutzbarem Stauraum versehen: Das Sideboard, der Einbauschrank unter der Treppe mit verschiedenen Funktionen, der große Einbauschrank mit Kühlschrank, Lagerraum für Getränkekästen und Großformatiges u.v.m..
Fensterdekoration
Auch die Fensterdekoration wurde in allen Räumen neu konzipiert und ins Farbkonzept aufgenommen. Die Konstruktion der Schienen wurde modernisiert und ihre Anordnung besonders in den Gartensälen auf die jeweiligen Fensterhöhen bezogen, so dass sich die Gardinen und Stores besser dem stufigen Verlauf der interessanten Architektur anpassen.
Farbkonzept
Das Farbkonzept für die 4 Gemeinderäume wurde in Anlehnung an die farbige Verglasung in der Kiche ausgesucht. Die vorderen 2 Räume sind in hellem Blau gehalten (Fensterdeko, Wandfarbe, Möbel), als Kontrast zur weißen Decke und dem aufbereiteten Eichenparkett. Die zwei Gartensäle nehmen einen leichten Grünton auf, vor allem in der Schrankwand mit lichtgrüner Linoleumfront.
Betonelemente, die im Kichenraum zufinden sind, sind auch in Stützen und Untersicht der Treppe zur Empore wieder freigelegt und sichtbar gemacht worden. Die Treppenstufen zur Orgel wurden in allen Details ausgearbeitet und sind so wieder im perfekten Zustand.
Kinderspielecke
Neues Spielzeug und ein kuschelig weicher Teppich mit unserem kleinen Elefanten laden die Kleinsten zum Spielen ein.
Abschluss des Projekts
Zu Pfingsten 2019 wurde die Orgel eingeweiht und das Umbauprojekt damit nach fast einem Jahr Planungs- und Umbauzeit abgeschlossen!
Wir danken allen, die dieses tolle Projekt der Modernisierung der Christus-Kirche in Bonn mit uns ermöglicht haben! Herzlichen Dank der Küsterin Frau Hantel für Ihre wunderbare Unterstützung über die gesamte Zeit!
- Bericht von den Anfängen und Vorarbeiten
- Eindrücke aus der Bauphase mit Bericht des Generalanzeiger Bonn: »Wie in Plittersdorf Stück für Stück eine neue Orgel entsteht«.